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Damen-Regionalliga: TG-Routine schlägt Volleyballnachwuchshoffnungen vom BSP MTV Stuttgart

TG Bad Waldsee - BSP MTV Stuttgart 3:1 (18:25, 25:22, 25:17, 25:15)

Mit dem eindeutigen 3:1 gegen die Vertretung des Bundesstützpunktes (BSP) MTV Stuttgart konnten die TG-Frauen unter der Führung von Simon Scheerer und Axel Bloching als Aufsteiger ihre ersten drei Punkte in der Regionalliga einfahren.
Die Gegnerinnen stammen allesamt aus dem Raum Stuttgart, wo sie teilweise auch das Volleyballinternat besuchen. Diese Mannschaft trainiert praktisch jeden Tag, besteht im Wesentlichen aus 16-jährigen Mädchen, die der Verband, um Wettkampfhärte zu fördern, in der Regionalliga spielen lässt. Die im Internat auch angesiedelte nächsthöhere Altersstufe misst sich in der zweiten Bundesliga. Dergestalt trat an diesem Sonntagnachmittag in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule eine mehrfach interessante Konstellation zutage. Auf der einen Netzseite noch eine Jugendmannschaft, deren volleyballerische Fähigkeiten beträchtlich entwickelt waren, gegen ein halbwegs routiniertes Team, das als Neuling in der Liga von der Spielstärke ihrer Gegnerinnen wenig wusste. Entsprechend überraschend lief das Kräftemessen.
Die durchwegs großen Mädchen des BSP wirkten im Eröffnungssatz bestens ausgebildet, diszipliniert und im Angriff durchschlagsstark. Absolut gefährlich die Aufschläge der Stuttgarterinnen, die, immer wieder clever eingesetzt von ihrer Spielmacherin die Gastgeberinnen mehrfach in arge Bedrängnis brachten. Immer wieder bauten der BSP-Mädels ihre Vorsprünge aus, im Gegensatz dazu gelangen der Heimmannschaft allenfalls bescheidene Verkürzungen der Abstände. In logischer Konsequenz endete Durchgang eins mit klarem, für die Scheerertruppe enttäuschenden Endstand.
Scheerer jedoch fand eine Antwort durch die Hereinnahme von Henriette Elsäßer, die auf der Außenbahn und im Blockverhalten für frischen Wind sorgte. Nach verhaltenem Beginn beiderseits nahm sich Linda Herkommer ein Herz und sorgte mit einer ganzen Serie bestens getimter Aufschläge für den komfortablen Vorsprung von 13:8. Kurzfristig verfielen daraufhin die Gastgeber in Passivität, was die jungen Frauen aus der Landeshauptstadt zum Glück für die TG nicht nutzen konnten. Mittels erfolgreicher Angriffe nicht zuletzt durch Henriette Elsäßer ging die TG mit 25:22 durchs Ziel.
Ausgeglichen begann der dritte Satz mit leichter Führung der TG, vom BSP postwendend ausgeglichen und dank krachender Aufschläge gar zur Führung von 9:8 verwandelt. Dann allerdings schlug die Stunde er Mittelblockerin Thea Bodenmüller, die mehrere feine Zuspiele konsequent verwandelte. Zusätzlich schlichen sich ins Spiel der BSP-Mädchen immer mehr Annahme- und Konzentrationsfehler ein. Gegen Ende des Satzes war es wieder Henriette Elsäßer vorbehalten, durch klug geschlagene Angriffsbälle den Spielabschnitt für die TG zu entscheiden. Damit hätte die TG ihren ersten Punkt in der für die neuen Liga geschafft gehabt.
Zur Freude der Fans wollten die Platzherrinnen aber mehr. Aufbauend auf einer tadellosen Abwehrleistung, die die jungen Spielpartnerinnen an den Rand der Verzweiflung trieb, zog die TG in der Folge ein klar strukturiertes Angriffsvolleyball auf, gegen das die jungen Kaderspielerinnen kein auch nur im Ansatz erfolgreiches Konzept fanden. Wieder glänzte Henriette Elsäßer – sie wurde im Übrigen zur wertvollsten Spielerin der TG gewählt - doch waren es Linda Herkommers gelungene Aufschläge, die am Ende das Spiel zugunsten der TG entschieden.
Allzu groß sollte die Euphorie bei TG aber nicht sein. Bei Licht betrachtet stand auf der Gegenseite ein - ganz gewiss sehr gutes – Jugendteam, das seiner Unerfahrenheit und fehlender Konstanz Tribut zollen musste. Bereits kommenden Samstag stehen um 19.00 Uhr die Ludwigsburger Barock-Volleys auf der anderen Netzseite, ein Team mit ordentlich Erfahrung und Routine.
(Franz Vogel)

TG: Corinna Bertsch, Hannah Thoma, Henriette Elsäßer, Kathrin Bertsch, Linda Herkommer, Katja Real, Madleen Maucher, Sabine Tessmer, Thea Bodenmüller