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TG-Volleyballerinnen sind in der Regionalliga vorne mit dabei

TG Bad Waldsee - FV Tübinger Modell 3:1 (25:20, 25:19, 21:25, 25:14)

Die erste Frauenmannschaft der TG Bad Waldsee hat zuhause den „Förderverein Tübinger Modell mit 3:1 bezwungen und setzt sich zumindest für eine Nacht an die Tabellenspitze. Die Spielpartnerinnen aus der Universitätsstadt sind immerhin schon seit Jahren fester Bestandteil der Regionalliga Süd, dennoch sollte man bei kritischer Betrachtung diesen Erfolg nicht überbewerten. Als Neuling in dieser Liga derartig zu starten, nötigt allerdings Respekt ab und erzeugt reichlich Vorfreude für die kommenden Aufgaben.
Man mag sich beim Betrachten der Tabelle die Augen reiben, doch es ist ein unglaublicher Start in die neue Regionalligaspielzeit. Das Tübinger Modell stellte an diesem Abend in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule vor gut 100 Fans eine technisch bestens ausgebildete Truppe, jung und meist groß gewachsen. Dennoch musste dieses sympathische, kämpferisch und schlagtechnisch beeindruckende Team der TG am Ende den Vortritt lassen. Was über die letzten Jahre stets die Auftritte der TG-Frauen begleitete – ihre Probleme, geschuldet mangelhafter Konstanz – galt bei diesem Spiel in hohem Maße für die Tübinger Frauen.
Zwar starteten die Tübingerinnen vehement mit einem 3:0 Vorsprung ins Match und konnten diesen zunächst auch halten, mussten aber bei Satzmitte die Initiativen den Gastgeberinnen überlassen. Trainer Scheerers Team agierte druckvoll und mit großem Kampfgeist und erkämpfte sich zu Satzende immerhin sieben Satzbälle. Erst der fünfte Versuch gelang, ein kleiner Hinweis auf eine möglicherweise bedenkliche Aufschlagsquote, die sich später rächen sollte.
Ganz ähnlich lief Durchgang zwei, allerdings von Beginn an mit einer deutlichen TG-Führung. Diese wollten die Platzherrinnen auf keinen Fall hergeben und boten eine kompakte Abwehr, die vom Tübinger Team nicht zu knacken war. Der Durchgang endete mit sieben Satzbällen für die TG, die dieses Mal bereits im zweiten Versuch erfolgreich war.
Nun gilt im Volleyball die Erkenntnis, dass der dritte Satz nach zwei gewonnenen Durchgängen einen gewissen Neubeginn darstellt. Die TG lieferte einen weiteren Nachweis für diese eher abgedroschene Volleyballweisheit. Immer mehr fehlte es der Scheerertruppe an Konzentration und Ernsthaftigkeit, deutlich zu bemerken an schwachem Aufschlagsverhalten. Umgekehrt witterten die Tübinger Frauen immer mehr ihre Chance und packten ihre Trümpfe beeindruckend aus. Sehr harte, präzise Aufschläge kamen aus Tübinger Richtung, die den Abwehrverbund der TG vor schwierige Aufgaben stellte. Nicht immer löste die TG diese Aufgaben erfolgreich, während man auf der anderen Netzseite kämpferisch und spieltaktisch deutlich zulegte. Am Ende dieses Satzes hatte die TG dem wachsenden Druck des Tübinger Modells nichts mehr entgegenzusetzen. Ein hochverdienter und hart erkämpfter Satzerfolg für die Gäste.
Ganz anders der finale Satz, in dem die TG ihre Stärken wiedergefunden hatte. Kluge Zuspiele für die Angreiferinnen fanden in cleveren Angriffsschlägen ihre zählbare Verwertung. Rasch ging die TG in Führung und gab diese nicht mehr aus der Hand. Es wäre nicht gerecht, einzelne Aktionen oder Spielerinnen herauszuheben, unter dem Strich boten die TG-Frauen eine geschlossene und entschlossene Leistung, die lediglich durch den vermeidbaren Verlust des dritten Spielabschnitts etwas getrübt wurde. Als wertvollste Spielerinn auf Gästeseite wurde die Außenangreiferin Hannah Krug gewählt, während auf Bad Waldseer Seite bereits zum wiederholten Mal diese Ehre Henriette Elsäßer zukam.
Sehr viel schwieriger wird sich die nächste Aufgabe der TG anlassen, wenn es am 16.11. um 19.00 Uhr in Heidelberg gegen eine echte Spitzenmannschaft, den dort beheimateten TV geht.
(Franz Vogel)

Caro Scheerer, Corinna Bertsch, Kathrin Bertsch, Henriette Elsäßer, Charlotte Elsäßer, Medine Sükün, Sabine Tessmer, Thea Bodenmüller, Katja Real, Hannah Thoma; Kira Heckenberger