TG Bad Waldsee - TG Biberach 3:1 (23:25, 33:31, 25:17, 25:12)
Begleitet von einer überaus stattlichen Kulisse trafen die jahrelangen Konkurrenten aufeinander, um den Zuschauern einen kämpferischen, in weiten Teilen auch spielerischen Leckerbissen anzubieten. Sie wurden nicht enttäuscht. Der Spielverlauf und das erfreuliche Ergebnis aus kurstädtischer Sicht, sprechen Bände.
Dabei begann es für das Team von Simon Scheerer und Axel Bloching eher verhalten. Nur zögerlich fanden die TG-Frauen zu sich selbst und ihrem Spiel. Die Mannschaft tat sich schwer zwingende Aufschläge zu platzieren, um Unordnung in den Reihen der Biberacher TG zu stiften. Auch tat sich die Heim-TG schwer am Ende eines Schlagabtausches den finalen Punkt zu setzen, um Zählbares zu erzielen. Nachdem sich das Match in der Folge ohne wesentliche Vorteile für eines der beiden Teams entwickelte, konnten die Gäste zu Satzende hin noch einiges zulegen und gingen mit einem knappem 25:23 durchs Ziel.
Ähnlich verlief der zweite Satz des Spiels und wiederum lang umkämpfte Ballwechsel kennzeichneten diesen Spielabschnitt, der den Zuschauern ein sehenswertesund spanndes Volleyball bot. Kraft und Ausdauer sowie höchste Konzentration war jetzt angesagt. Keine der beiden Kontrahenten konnte sich bis kurz vor Satzende deutlich absetzen. Noch schlimmer kam es für die TG Bad Waldsee, als es verdient zum 17:20 Rückstand kam und jetzt vor allem Nervenstärke gefragt war. Zur Freude der Zuschauer zeigten sich die Gastgeber durch eben diese aus und konnten ausgleichen. In fast unerträglicher Spannung wogte in der Folge das Geschehen hin und her. Keine der Mannschaften war bereit, den entscheidenden Punkt zuzulassen, oder war nicht imstande den Bigpoint zu setzen. Hier gibt es gerade auch im psychischen Bereich für das Bad Waldseer Trainergespann noch Arbeit. Nach unglaublichen 38 min Satzspielzeit konnten die Platzherrinnen schließlich nach 33:31 zum Gesamtstand von 1:1 ausgleichen.
Nach diesen Aufregungen präsentierte sich die heimische TG wie verwandelt. Aufschläge, Blockverhalten und engagierte Feldabwehr stimmten nunmehr auf der ganzen Linie. Die Verkrampfung der ersten beiden Sätze war endlich einer überdeutlich an den Tag gelegten Spielfreude gewichen. In die Karten mag Scheerers Frauen durchaus auch der verständliche Frust in Biberacher Reihen und auf deren Bank gespielt haben. Nach einem am Ende deutlichen 25:17 ging die TG Bad Waldsee mit 2:1 in Führung.
Auf den Rängen verfolgte man gespannt den weiteren Verlauf des Nachbarschaftsduells. Lautstark unterstützt von der ersten Männermannschaft auf der Rückreise nach deren verlorenem Match in Freiburg kamen die Platzherrinnen immer überlegener zu ihren Punkten. Dabei zeichnete sich ein ums anderes Mal das zentrale Zuspiel durch höchste Effizienz aus. Erfolgreiche Schnellangriffe gelangen und die Schlussphase des Spiels geriet fast zum Selbstläufer. Mit einem überaus deutlichen 25:12 setzte die TG einen leuchtenden Schlusspunkt hinter das mit Spannung erwartete oberschwäbische Derby. Als wertvollste Spielerin der TG Bad Waldsee wurde Jette Elsäßer auserkoren. Der nunmehr eroberte und gefestigte zweite Tabellenrang müsste mit einer derartigen Leistung noch eine gewisse Zeit zu halten sein.
TG: Katja Real, Alexandra Graf, Laura Weber, Klara Röttger, Carolin Scheerer, Hannah Thoma, Carla Baer, Henriette Elsäßer, Charlotte Elsäßer, Linda Herkommer, Corinna Bertsch, Kathrin Groner, Verena Gebhardt