TSG Eislingen - TG Bad Waldsee 1:3 (13:25, 15:25, 25:17, 18:25)
Das Oberligaspiel bei der abstiegsgefährdeten TSG Eislingen wurde zwar rein zahlenmäßig von der Scheerer-Truppe mit 3:1 deutlich gewonnen, doch entwickelte sich ein Duell, aus dem die Mannschaft einiges lernen konnte. Im besten Fall lernt man aus Fehlern und macht anschließend die Sache besser, so die TG. Zwei Sätze lang dominierten die Oberschwäbinnen nahezu unangefochten das Geschehen – um zur Mitte des Spiels die Kontrolle genauso deutlich aus den Händen zu verlieren. Letztlich konnte die TG den totalen Einbruch verhindern, doch wackelte sie in diesen Phasen beträchtlich, erfreulicher Weise ohne nachhaltige Folgen negativer Art.
Auf TG-Seite drückte mittels harter platzierter Aufschläge, die von Beginn an gehörige Verwirrung in den Reihen der Gastgeberinnen verursachten, Corinna Bertsch dem Spiel über eineinhalb Sätze klar ihren Stempel auf. Von Beginn an beherrschte die TG die TSG-Frauen, die nur wenig zustande brachten und den Angriffen der Kurstädterinnen nichts entgegenzusetzen hatten. Neben den starken Aufschlägen, die jeglichen konstruktiven Aufbau der TSG unterband, glänzte die Abteilung Attacke der TG mit effizienten Abschlüssen, die immer wieder vom auffällig kreativen zentralen Spiel der TG gut vorbereitet waren. Ergänzend klappte das Block- und Abwehrverhalten der Frauen um das Trainergespann in Gestalt von Simon Scheerer und Axel Bloching. Der Satzerfolg von 25:13 geschah folgerichtig und war auch in der Höhe verdient.
Die Frage, ob solch eine runde Leistung, über ein ganzes Match würde durchzuhalten sein, beantwortete das Team auch für den zweiten Spielabschnitt positiv. Ernsthaft stellte man sich dem Gegner und erwartete von ihm letztlich mehr Gegenwehr. Doch fand eine solche im zweiten Satz nicht annähernd statt, zu dominant in Spielanlage und Einstellung traten die TG-Frauen auf. Auch dieser Durchgang mit dem Ergebnis von 25:15 gelang überzeugend.
Eine alte Volleyballregel, geboren aus manchmal leidvoller Erfahrung spricht von der Gefahr des dritten Satzes immer dann, wenn eine Mannschaft 2:0 nach Sätzen führt. So erlebten die TG-Trainer genau das, was sie wohl partout nicht wollten, die Bestätigung dieser alten Regel. Zunächst startete die TG furios in den dritten Akt und zwang das Gegnerteam frühzeitig in die erste Auszeit. Diese erwies sich in ihrer anschließenden Konsequenz als äußerst wirksam, dergestalt, dass die Bad Waldseer TG sich umgehend einem immer deutlicheren Rückstand gegenübersah. Dem hatte Trainer Scheerer die Auswechslung einiger Spielerinnen und eine Auszeit bei 9:14 entgegenzusetzen. Zwar änderte sich danach das Dekor des Spiels wieder eher in TG-Richtung, nur kam die Gegenreaktion zu spät. Überraschend und hoch verdient behielten im dritten Durchgang die Platzherrinnen mit 25:17 deutlich die Oberhand.
Erfreulicher Weise konnte die TG-Mannschaft den bitteren Kelch eines möglicherweise schleichenden Verlustes des Duells verhindern. Die Frauen der TG rappelten sich auf und spielten ab Mitte des Satzes abschließend ihre Trümpfe aus. Jede der Spielerinnen fand wieder zur Normalform, womit ein Durchkommen für die Gastgeberinnen nicht mehr von Erfolg gekrönt wurde.
Einig war sich die Mannschaft zum Ende des letztlich doch dramatischen Geschehens in der Bewertung dieses Abends. „Was zunächst aussah wie ein leichtes Spiel mit glattem Verlauf verlangte vollen Einsatz, Konzentration und Kampfbereitschaft und geriet am Ende zum - Arbeitssieg.
Am folgenden Sonntag unterlag Spitzenreiter TV Rottenburg beim Tabellendritten TSG Reutlingen mit 2:3 und muss nun der TG zunächst den Platz an der Sonne der Oberliga überlassen.
TG: Kathrin Groner, Laura Weber, Alexandra Graf, Corinna Bertsch, Verena Gebhardt, Henriette Elsässer, Charlotte Elsässer, Klara Röttger, Carla Baer, Hannah Thoma, Katja Real, Caro Scheerer