TG Bad Waldsee - VfL Sindelfingen 3:2 (25:18, 21:25, 25:22, 24:26, 15:11)
Ein knapper 3:2 Sieg über den VfL Sindelfingen brachte das Regionalligateam der TG nicht wie erhofft, noch etwas näher an das Mittelfeld heran, vielmehr löst auch nach diesem Heimspiel die Tabellensituation für die TG eher Besorgnis aus. Fünf Punkte Abstand zum ersten Abstiegsplatz stehen vier Punkte zum Mittelfeldanschluss gegenüber. Es darf bei den Kurstädtern weiterhin gezittert werden. Vor allem die Art und Weise wie das Ergebnis gegen den VfL Sindelfingen zustande kam, stützt diese These. Dabei hatte Trainer und Coach Simon Scheerer mit Ausnahme von Marc Moosherr und Nico Bloching alle Cracks zur Verfügung. Es begann auch genauso, wie die Fans, die trotz strahlendem Wetter an diesem Sonntagnachmittag in die Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule gekommen waren, es sich vorgestellt hatten. Aus einer stabilen, von Libero Pascal Eisele organisierten Defensive heraus entwickelte sich dank der soliden Abwehr- und Annahmeleistungen der beiden Außenangreifer Andreas Beck und Joshua Müller ein Aufbauspiel, bei dem sich Zuspieler Dima Paul sichtlich wohl fühlte. Seine Aktionen strahlten Ruhe und Selbstvertrauen aus und versorgten die offensiven Spieler mit bestens verwertbaren Bällen. In dieser Anfangsphase setzten Simon Bergmann und Salomo Halder reihenweise effektive Blocks. Auch schaffte es Paul immer wieder, den TG-Hauptangreifer Tim Knaus oft auch durch Rückraumangriffe in Stellung zu bringen. Dennoch brauchte die TG einige Anfangsminuten, um zwingend zu ihrem Spiel zu kommen. Ab Satzmitte gab es keinen Zweifel mehr am Sieger dieses Eröffnungssatzes.
Nachdem der zweite Durchgang bis zur Satzmitte ähnlich verlaufen war, schöpften die Fans der Gastgeber Hoffnung auf einen klaren Sieg – wurden jedoch enttäuscht. Auf der Gegenseite hatten die Gäste ihre Blocksicherheit entdeckt und brachten dergestalt die TG in Probleme. Urplötzlich stand es 13:18 und die TG war zur Aufholjagd gezwungen. Zeitgleich entglitt den Schiedsrichtern über eine gewisse Zeit die Spielkontrolle, was zu allerlei eigenartigen Entscheidungen führte. Das entstandene Durcheinander steckte die junge Gastmannschaft besser weg und entschied den Satz mit 25:21 verdient für sich.
Mit dem dritten Spielabschnitt begann bei beiden Teams eine Phase des Zitterns und der Unsicherheit. Die Fans erlebten einen echten Abstiegskampf, der allerdings auch zu einer Menge Verkrampfungen auf beiden Seiten führte. Nach einem gewaltigen Schmetterball von Tim Knaus hatten die Gastgeber das bessere Ende für sich.
Inzwischen war Robin Cronau im Spiel, der sich zum Auftakt des vierten Satzes zu einer prägenden Figur entwickelte und trotz seiner für Volleyball eher bescheidener Größe der heimischen TG einige Punkte sicherte. Äußerst eng entwickelte sich der weitere Verlauf. Unrühmlicher Höhepunkt war der Lauf eines Zuschauers auf das Spielfeld, was beinahe zu einem Abbruch geführt hätte. Anlass war ein offensichtlicher Ausball, der vom Schiedsgericht anders gesehen wurde. Und wieder war es das unbeschwerte junge Sindelfinger Team, das diese Unklarheiten besser wegsteckte und den Satz knapp gewann.
Der fällige TieBreak brachte zur Erleichterung der Fans die TG nun deutlich nach vorne. War es in dieser Phase auch nicht das glanzvolle Volleyballspiel, so lebte dieser Nachmittag vor allem aus der Spannung, die die beiden Teams boten. Ob der Gesamtsieg der TG verdient war, darüber lässt sich trefflich streiten, jedenfalls stehen entscheidende Wochen für die Kurstädter an. Auf ihrer Seite gewann Dima Paul hoch verdient den Titel des MVP.
Für die TG geht es am kommenden Samstag, 16.00 Uhr zum Tabellenletzten USC Freiburg.
(Franz Vogel)
TG: Andreas Beck, Simon Bergmann, Robin Cronau, Pascal Eisele, Salomon Halder, Tim Knaus, Josuha Müller, Dima Paul, Kirill Penner, Simon Scheerer, Manuel Probst