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Männer 1: TG Männer siegen überraschend bei der TSV G.A. Stuttgart

TSV G.A. Stuttgart - TG Bad Waldsee 2:3 (21:25, 19:25, 25:16, 25:18, 11:15)

Etwas Luft holen kann die TG Bad Waldsee nach einem hoch interessanten und am Ende verdienten 3:2 Erfolg beim Tabellenzweiten TSV Georgi Allianz in der Landeshauptstadt.
Noch vor Wochenfrist hatte sich Trainerin Evi Müllerschön in einem deutlichen Appell an ihre Spieler geäußert, sie sollen bei der Fehlersuche zuallererst bei sich selbst anfangen. Ihre Worte sind auf fruchtbaren Boden gefallen. Nach dem überraschend stabilen Auftritt beim TSV Stuttgart sprach sie von einer auffallenden Ernsthaftigkeit in den Trainings der vergangenen Woche. „Meine Spieler haben die verschärfte Gangart im Training und der Spielvorbereitung angenommen und in weiten Teilen im Spiel umgesetzt. Die Zeit der Schönrederei ist vorbei.“
Als Gründe für den doch überraschenden Ausgang benannte Müllerschön ergänzend die etwas zu siegesgewisse Spielweise der Gastgeber. „Diese schnuppern ganz deutlich an der Meisterschaft und meinten wohl, die Gäste aus dem Oberschwäbischen seien mit einem nicht hundertprozentigen Auftritt zu schlagen.“ Mit einem Blick auf die TG-Realitäten ergänzte sie: „ Wir mussten zu Beginn dieser Saison Spieler aus unteren Ligen ins Team einbauen, während die jungen Nachwuchsspieler der Platzherren zum Teil aus der Dritten Liga kommen.“
Im Blick auf ihre eigene Mannschaft lobte sie in erster Linie den TG-Abwehrriegel, der für die Stuttgarter oft nicht zu knacken war. Verantwortliche Spieler dafür waren der eigentlich als Ersatz gedachte Libero Robin Cronau, der im Übrigen die Defensive vorbildlich organisierte, sowie die beiden Außenangreifer Andreas Beck und Kirill Penner. Für das daraus resultierende geordnete Aufbauspiel zeichnete Zuspieler Simon Scheerer verantwortlich. Die Spielpartner vom Neckar erkannten seine überragenden spielerischen Qualitäten und seinen grenzenlosen Kampfgeist. Zum wiederholten Male wurde Scheerer vom Gegner zum wertvollsten Spieler auf TG-Seite vom gewählt.
Mit harten präzisen Aufschlägen – die Fehlerquote für TG-Verhältnisse eher überschaubar – setzte die TG vor allem in den ersten beiden Durchgängen die Gastgeber unter Druck. Offensichtlich hatten die Stuttgarter nicht damit gerechnet, schon zu Beginn das Spiel nicht diktieren zu können. Geschlagene zweieinhalb Sätze dauerte es, bis der TSV die Dinge im eigenen Interesse verändern konnte. Beide ersten Spielabschnitte glichen sich vom Ergebnis und Verlauf. Jeweils zur Satzmitte drehte die TG leichte Rückstände in größere Vorsprünge, die die Männer aus der Kurstadt mehr oder weniger deutlich ins Ziel retten konnten.
Im dritten Satz hatten die Gastgeber wohl erkannt, was auf dem Spiel steht und lagen von Beginn an mit drei und mehr Punkten in Front. Insgesamt neun Satzbälle standen schließlich zu Buche, eine Formsache, diesen Satz klar zu gewinnen. Herausragend in dieser Phase vor allem die Stuttgarter Nr. 8, Diagonal Holger Böhme, der von den TG-Cracks zum wertvollsten Spieler auf Stuttgarter Seite auserkoren wurde.
Auch im vierten Spielteil setzte sich die ungemeine Durchschlagskraft der gastgebenden Offensive fort. Die logische Konsequenz zeigte sich in einem weiteren klaren Satzergebnis, womit der ungeliebte Gang ins TieBreak für die Müllerschön-Truppe nicht mehr zu vermeiden war. Die letzten Kräfte mobilisierend gingen die Oberschwaben ans Werk – gut beraten von der Einschätzung ihrer erfahrenen Führungsfrau. Zunächst wogte das Match hin und her ohne dass eine Mannschaft sich deutlich in Führung setzte. Zur Satzmitte hin allerdings geschah etwas eher rätselhaftes, als die TSV – Männer reihenweise Ihre Aufschläge vergaben und der TG damit einen deutlichen Vorsprung bescherten. Jetzt rächte sich für die Landeshauptstädter bitter, dass sie den Drittletzten der Tabelle restlos unterschätzt hatten. „Ihr liegt uns einfach nicht“, meinte der Stuttgarter Coach ernüchtert und versuchte eine Erklärung, wo keine zu finden war.
Groß war am Ende die Freude der Oberschwaben, obwohl ein Blick auf die Tabelle die TG unverändert auf einem Abstiegsplatz zeigt. Grund genug für Mannschaft und Trainerin, am harten Kurs weiterhin zu arbeiten.

Simon Scheerer, Pirmin Dewor, Lennart Littmann, Marc Moosherr, Ralf Sauerbrey, Christian Romstedt, Andreas Beck, Stephab Diakow, Kirill Penner, Robin Cronau, Salomo Halder