TG Bad Waldsee - MTV Ludwigsburg 2 1:3 (24:26, 25:22, 24:26, 18:25)
Die Berg- und Talfahrt der TG-Regionalligisten in dieser Spielzeit dauert an. Am Samstagabend setzte es in der Sporthalle der Eugen-Bolz-Schule vor eher bescheidener Kulisse gegen die Barockvolleys aus Ludwigsburg eine 1:3 Heimniederlage.
Die Volleyballer aus der Barockstadt präsentierten sich wesentlich stärker als ihr Mittelfeldplatz erwarten ließ. In Sachen Feldabwehr und Blockverhalten schenkten sich beide Kontrahenten lange Zeit nichts, in Sachen Aufschlags- und Angriffshärte dagegen verbuchten die Gäste deutliche Vorteile. Nervenstark und in gutem Sinn abgezockt zogen die Sportler aus dem Unterland ihr Spiel auf. Schmerzlich vermissten die einheimischen Fans das Fehlen des Außenangreifers Joshua Müller, der in engen Situationen – und deren gab es einige – durch seine Ruhe und Erfahrung möglicherweise einen anderen Spielverlauf hätte einleiten können.
Drei Spielabschnitte lang erlebten die Zuschauer zwei Mannschaften, die nur sehr enge Punktabstände zuließen. Jeweils gegen Ende von Satz eins und drei konnten sich die Gäste in den Schlussphasen aufgrund ihrer Abgeklärtheit durchsetzen. Im zweiten Satz gelang es den Gastgebern, ihrerseits Coolness ins Spiel zu bringen und verdient den Satz für sich zu verbuchen.
Einen komplett anderen Auftritt boten beide Teams im vierten Teil der überaus spannenden Begegnung. Auf Gastgeberseite trat man auf, als suche man seine Möglichkeiten, finde sie aber nicht. Wenige gelingende Aufschläge, begleitet von sonst nicht erlebten Abwehrschwächen, brachten die TG-Truppe deutlich in die Defensive, weidlich ausgenutzt von den Unterländern, deren krachende, überhart geschlagene Aufschläge die TG-Defensive in arge Verlegenheit stürzten. Von daher erlebte man im vierten Satz ein etwas einseitiges Spiel. Fehlender Spielwitz, Konzentration, vielleicht auch Kraft waren der TG deutlich spürbar abhandengekommen. Nur noch wenig Substanzielles konnten die Platzherren dem enormen Angriffsdruck der Barockvolleys entgegensetzen. Dieser Einbruch, der nahezu jeden Spieler mit Ausnahme des TG-Angreifers Simon Bergmann ereilte, muss Trainer und Mannschaft ernsthaft zu denken geben.
Verblüffend naiv und gleichzeitig für die Fans enttäuschend zeigte sich die Gegenwehr der TG in der Schlussphase der Begegnung. Dem in dieser Phase absolut überragenden Außenangreifer und Kapitän Lukas Grimm gelangen auf Ludwigsburger Seite reihenweise Punkte, sowohl im Aufschlag wie im Angriff. Er war es, der nahezu im Alleingang die TG in die Schranken wies. Seiner Schlaghärte konnte die TG nichts entgegensetzen. Warum er trotzdem nicht zum MVP auf Ludwigsburger Seite gewählt wurde, bleibt das Geheimnis der TG.
Beide Zuspieler, Simon Scheerer bei der TG und Sander Schafers bei den Barockvolleys konnten sich bei der Wahl zum MVP durchsetzen. Die nächste Aufgabe der TG steigt am Samstag 7.12. um 19.00 in Ulm beim dortigen VfB. Eine deutlich bessere Konstanz ist bei der TG angesagt.
(Franz Vogel)
TG: Simon Scheerer, Simon Bergmann, Andi Beck, Dima Paul, Kirill Penner, Tim Knaus, Pascal Eisele, Salomon Halder, Robin Cronau, Halder, Marc Moosherr