In der Volleyballregionalliga enttäuscht die TG beim 1:3 gegen den VfL Sindelfingen
Der genaue Blick auf die Tabelle der Regionalliga verheißt für die TG Bad Waldsee nichts Gutes. Zwar belegt sie einen vermeintlich soliden Mittelfeldplatz, doch der Abstand zum gefährdeten Bereich schrumpft weiter. Die durchaus unnötige Heimniederlage mit 1:3 (17:25, 19:25, 25:23, 20:25) gegen den altbekannten Gegner VfL Sindelfingen ist nunmehr die fünfte Niederlage in Folge. Grund genug für Trainerin Evi Müllerschön, sich besorgte Gedanken zu machen.
Ihr Team enttäuschte kollektiv, besonders Leistungsträger, die in der Frühphase der Spielzeit sehr viel zum erfreulichen Saisonauftakt beigetragen hatten, schienen irgendwie gehemmt. Die noch nicht ausgeheilte Verletzung des Stammzuspielers Simon Scheerer als Grund dafür zu benennen, wäre zu billig. Die Trainerin wird ihre Aufgaben kennen und das Beste aus der Mannschaft herausholen, wenn es am kommenden Samstag wiederum zuhause gegen die SG Heidelberg geht, der als unangenehmer Gegner der TG einschlägig bekannt ist. Möglicher Weise wird die Tabelle zu Ungunsten der TG dann noch mehr zusammenrücken.
Im Duell gegen den VfL Sindelfingen brauchte die TG zwei geschlagene Sätze lang, um halbwegs auf das Niveau der Gäste zu kommen. Der dritte Spielabschnitt verlief akzeptabel, ohne dass die Mannschaft den Schwung des Satzgewinns in die Schlussphase mitnehmen konnte. Der Verlauf des finalen Satzes zeigte eine Art Zeitraffer dessen, was vorher passiert war.
Der erste Satz hatte für die TG mit knappen Vorsprüngen verheißungsvoll begonnen, bis sich die Unterländer geschüttelt hatten und ab 8:8 deutlich davon zogen. Während der VfL durch brachiale Angriffe meist über die äußeren Seiten des Netzes zu überzeugen vermochte, brachte die TG lange Zeit keinen erfolgreichen Ball auf des Gegners Boden. Kurz vor Satzende zeichnete sich ein kleiner Bruch im Spiel der Gäste ab, die letztlich jedoch den Spielabschnitt sehr sicher ins Ziel brachten.
Dasselbe Szenario bot Satz zwei. Wieder kam die TG sehr wach in das Spielgeschehen, führte bis zum Stand von 8:8 immer wieder knapp, um anschließend den spielerischen Faden reißen zu lassen. Lediglich Kapitän Pirmin Dewor gelangen erfolgreiche Abschlüsse, während über die Außenpositionen und die Netzmitte wenig Zählbares stattfand. Beide Spielabschnitte, Satz eins wie zwei gingen hochverdient an den VfL, dessen Hauptangreifer das Geschehen auffällig beherrschte.
Zum dritten Satz schienen sich die Platzherren endlich berappelt zu haben. Der hart erarbeitete Dreipunktevorsprung hielt bis zur Satzmitte, wenngleich ein auffällig schwaches Blockverhalten selbst von den überzeugtesten Fans nicht übersehen werden konnte. Führte die TG noch bei 13:10, kämpfte sich der VfL immer näher heran und erreichte – schon auf Grund der TG-Probleme - gar einen Vorsprung von 19:17. Noch konnte die TG dagegen halten, verursacht durch klug eingesetzte Auszeiten und Einwechslungen, die zur Freude der Fans fruchteten. Nach einem krimiartigen Abschluss des Satzes ging die TG als Sieger in Teil vier des Duells.
Wer nun auf die entscheidende Spielwende gehofft hatte, musste sich getäuscht sehen. Wieder war es der gegnerische Diagonalspieler, der sämtlichen zarten TG-Hoffnungen den Todesstoß verlieh. Dazuhin zeigten die TG-Männer in der Spätphase des Spiels immer mehr ernsthafte Konzentrationsmängel, die vom nun deutlich überlegenen Gegner dankbar angenommen wurden. Selbst leicht zu spielende Bälle misslangen und mit 20:25 im Abschlussteil des Matches war die TG noch gut bedient.
(Franz Vogel)