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Schwierige Spielzeit für TG-Volleyballer in der Regionalliga - TG Bad Waldsee muss den Abgang von vier Cracks verkraften

Trainerin Eva Müllerschön zeigt sich vor der neuen Spielzeit 2022/23 deutlich geerdet. Hatte sie noch vor Jahresfrist als Saisonziel ausschließlich den Blick nach oben ausgegeben, sieht sie in diesem Herbst ihre Aufgabe zuallererst in der Nachwuchssicherung für ihre Mannschaft. Durch den Abgang von vier zum Stammkader zählenden Spielern beklagt das Team herbe Verluste. „Diese auszugleichen, wird schwer, dennoch versuche ich, die Neuen an das Niveau der jetzt aus elf Teams bestehenden Regionalliga heranzuführen.“ Damit umreißt sie ihre Rolle auch innerhalb des Bad Waldseer Volleyballs, die sie in erster Linie in der Nachwuchssicherung sieht. Erst auf konkrete Anfrage formuliert sie ihr eher bescheidenes Saisonziel und gibt die Devise Klassenerhalt aus.
Müllerschön verfügt über einen zahlenmäßig ordentlichen Kader, wird aber in der Detailbetrachtung vorsichtig. So hat der eine oder andere Spieler mit akuten Verletzungen oder beruflich bedingten Einschränkungen zu kämpfen. Besonderes Vertrauen schenkt sie logischer Weise einigen bewährten Kräften, die trotz schwieriger Rahmenbedingungen einen letztendlich sicheren Mittelfeldplatz erkämpften.
Dabei handelt es ich unter anderem um Marc Moosherr, den Eva Müllerschön „als einen der besten Mittelblocker der Liga“ bezeichnet. Kapitän und Diagonalangreifer Pirmin Dewor ist mittlerweile zum absolut zuverlässigen Routinier herangereift und wird wie schon in der vergangenen Spielzeit seinem Team vorangehen müssen.
Eine exzellente Saison 21/22 spielte auch der Stammzuspieler Simon Scheerer, dessen Vielseitigkeit der Mannschaft mehrere Punkte sicherte. Zum Kreis der Führungsspieler zählt auf jeden Fall Annahmespezialist Andreas Beck auf der Außenbahn, immer vorausgesetzt, seine Verletzung handicapt ihn nicht zu sehr. Zur Festigung des Abwehrverbunds wird wieder Libero Pascal Eisele sorgen, der in Robin Cronau bei Bedarf einen guten Stellvertreter besitzt. Mit Dietrich und Kirill Penner verfügt die Mannschaft aus der neuen Großen Kreisstadt als Zuspieler und Außenangreifer über weitere Stammkräfte. Neben Chris Romstedt verstärkt der neue Spieler Salomo Halder die Mittelachse, während der andere Neue Stefan Diakow die Außenangreiferpositionen besetzen kann.
Der relativ große Kader bringt die Trainerin nach eigener Aussage in die glückliche Lage, auswählen zu können, andererseits ist die Gefahr gewisser Unruhen nicht von der Hand zu weisen, wie die erfahrene Coachin weiß. Als gelernte Pädagogin hat Müllerschön seit vielen Jahren ihre Fähigkeit, hochklassige Männermannschaften zu führen, zur Genüge unter Beweis gestellt. Sie geht deswegen auch guten Mutes in die Herausforderung der neuen Saison.
Freilich hat die Spielzeit 22/23 für die TG nicht gerade glücklich begonnen. Im vorgezogenen Auftaktspiel beim letztjährigen Tabellendritten SG Heidelberg setzte es ein klares Ergebnis (0:3), was sich aber sich aber bei Betrachtung der einzelnen Satzergebnisse (21:25, 21:25, 26:28) freundlicher liest.  Immerhin gilt die SG Heidelberg als eine Art Angstgegner.
Ein gänzlich anderes Kaliber erwartet das Team am kommenden Wochenende, wo es am Samstag um 16.00 Uhr in Ulm gegen den dortigen VfB geht. Diese Mannschaft ist einer der beiden Regionalligaaufsteiger und wird um einen guten Start in der neuen Umgebung bemüht sein. Für Evi Müllerschön ist nach eigenem Bekunden dieser Gegner ein guter Maßstab, um zu sehen, wo „man in der neuen Spielzeit steht".
(Franz Vogel)